Die kinetische Kavitätenpräparation
 


… ist ein in den USA weitverbreitetes Verfahren zum Ausräumen von Karies unter minimalinvasiven Bedingungen, also lediglich durch eine kleine Öffnung auf dem Zahn. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für die kinetische Kavitätenpräparation, beispielsweise wird sie auch Partikelstrahlverfahren, Air Abrasion Technology oder abgekürzt KCP (kinetic cavity preparation) genannt. Im Volksmund spricht man auch vom „berührungslosen Bohren“.
Leider gehört die Methode bisher in Deutschland nicht zum Standard. Daher verfügen wenige Zahnarztpraxen über diese Geräte und bieten entsprechende Behandlungen an.

Funktion
KCP ist ein Verfahren, das in der Kariesbehandlung beim Zahnarzt, eingesetzt werden kann.

KCP beruht auf einem zahnärztlichen Handgerät, ähnlich einem Ultraschall- oder Pulverstrahl- Handinstrument.
Der kariöse Defekt des zu behandelnde Zahn wird mit Druckluft und durch einen Wassermantel abgeschirmten Pulverstrahl aus sehr feinen Körnern in der Größe von 25µm angestrahlt. Der präzise Strahl löst den erkrankten Anteil von Zahngewebe und die schuldigen Bakterien heraus, ohne einen unnötig großen Bereich von gesundem Zahngewebe zu entfernen. Das Wasser bindet die Strahlkörner, so dass selbstverständlich ALLES mit einer separate Spezialabsaugung aus dem Mund entfernt werden kann.

Der so gereinigte und zur Füllungslegung zahnärztlich vorbereitete „Zahndefekt“ kann nun mit harzgebundener Keramik, einem viskösem Füllungsmaterial verschlossen werden.

Anwendung
Die KCP-Technik ist bestens für die Erstbehandlung an Primärläsionen der:

  • Zahnhälse
  • Rekonstruktion von Höckerspitzen
  • therapeutisch notwendige Erhöhungen des Bisses bei Vorliegen einer CranioMandibulärenDisfunktion – kurz: CMD
  • in den Fissuren und Grübchen der Kauflächen
  • zur Kariesdiagnostik
  • zum Entfernen von Verfärbungen an Zahnflächen
  • direktes Veneering (Verblendschalen-Technik)
  • direktes Schließen von Zahnlücken wie das Diasthema (Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen)
  • zur optimierten Vorbereitung – Konditionierung – von endodontologisch behandelten Zähnen: Verschluss der Zugangskavität, vor Zementierung von Wurzelstiften, etc.
  • zur Ergänzung zum SonicPrep System (Brassler)
  • angeborene Defekte wie Schmelzaplasien
  • Ausstrahlen von WHITE SPOTs

Aber auch:

  • zur optimierten Vorbereitung – Konditionierung
  • von im Mund festsitzenden Zahnersatz als da wären:
    • Reparatur von Keramikflächen mittels CoJet – Silanisierungsverfahren (3MEspe)
    • Reparatur von vorhandenen Kompositrestaurationen
  • SonicPrep System basierend auf einem oszillierende Präparationsinst­rumente
  • bei Eingliederung von Vollkeramischen Restaurationen wie: CEREC 3D ::: CAD.CAM oder IPS e.max Pressverfahren

MORE COMFORT    
höheren Komfort für den Patienten, da kein unangenehmes Bohrgeräusch und Gefühl der Bohrvibrationen

NO PAIN           
Schmerzen werden ebenfalls keine gespürt – deshalb könnte auf eine zusätzliche Schmerzausschaltung verzichtet werden
                 

MICROtherapy
KCP beeinträchtigt das natürliche Zahnrelief weniger als der BOHRER und es wird nachweislich weniger gesunde Zahngewebe entfernt
= Schonung der Zahnsubstanz
    +
HIGH efficiency           
kein Präparationstrauma für den Zahn, da
genauer und feiner gearbeitet wird als mit einem Bohrer!

 

Fazit 
Als Fazit lässt sich sagen, dass die kinetische Kavitätenpräparation unter bestimmten Voraussetzungen deutliche Vorteile gegenüber der BOHRmethode aufzuweisen hat und somit eine gute und schonende Methode darstellt. Die kinetische Kavitätenpräparation ist vor allem bei geringer Ausdehnung der kariösen Bereiche angezeigt und kann nachweislich den Bohrer ersetzen!
Besonders für Kinder und Menschen, die Angst vorm Zahnarzt oder vor Spritzen haben, bedeutet das Verfahren einen großen Fortschritt.

 

Unsere Honorarforderung beruht auf der Verrechnung des Ihnen zustehenden €urobetrages von Ihrer Krankenkasse für die BEMA – Pos. 13e verrechnet mit der Analogziffer GOZ 2070.

Die Höhe der Mehrkostenvereinbarung beträgt ca. 50€ Eigenanteil!

 (*) Berücksichtigung beim Einsatz während der notwendigen Füllungstherapie im Rahmen des § 28 Abs. 2 SGB V, Zuzahlungen im Sinne von Mehrkosten zu Vertragsleistungen möglich.

Leserservice: Das Urteil des Bundessozialgerichts können Sie im Internet (www.iww.de) unter der Abruf-Nr. 020498 lesen und bei Bedarf ausdrucken.

Quelle: Privatliquidation aktuell - Ausgabe 06/2002, Seite 4

Weiterführende Literatur:

Kinetische Kavitäten Präparation: Ein synergistischer Ansatz.
Aesthetische Zahnheilkunde 9 (Nr. 1), 16 - 23 (2006)

Vergleich zweier Kavitätenpulverstrahlgeräte im Bezug auf Fokussierung sowie Abtrag des Pulverstrahls
von EC Levermann - ‎2009, Inauguraldissertation, Uni Gießen